Lebensversicherungen in Deutschland: Niedrigste Renditen, hohe Risiken – Ist die Altersvorsorge in Gefahr? VAG § 314 Zahlungsverbot

82,6 Millionen Menschen in Deutschland halten 84,1 Millionen Policen.
Doch die Zukunft dieser Anlageklasse steht auf dem Spiel. Regulierungen, die Versicherer zur Konzentration auf renditeschwache Anleihen zwingen, sowie die sinkenden Garantiezinsen führen zu ernsthaften Herausforderungen.
Die Kritik ist laut: Die Lebensversicherung als Altersvorsorge wird als "legaler Betrug" bezeichnet. In den meisten Fällen handele es sich nicht um eine Versicherung, sondern um einen langfristigen Sparvertrag mit magerer Rendite, die oft unter der Inflationsrate liegt. Die Gelder der Versicherten fließen in sichere Anlageklassen mit Wertsteigerungen, an denen die Versicherten jedoch kaum partizipieren.
Die Schieflage der Branche ist evident:
- Niedrige Renditen: Der Garantiezins wurde seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gesenkt, von 4,5% im Jahr 1999 auf aktuell 0,25%.
- Kapitalanlagestrategie: Die Regulierung zwingt Versicherer zu einem hohen Anteil an renditeschwachen Anleihen, was die Rendite weiter schmälert.
- Verlustgefahr: Die Konzentration auf Anleihen birgt das Risiko von Kursverlusten, wenn die Zinsen steigen.
- Transparenzmangel: Die Kosten und Gebühren der Lebensversicherungen sind oft intransparent und schwer zu vergleichen.
Die Zukunft der Lebensversicherung ist ungewiss:
- Sinkende Nachfrage: Die Attraktivität der Lebensversicherung sinkt mit den Renditen.
- Anpassungsdruck: Die Branche muss sich neu erfinden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Risiken für die Altersvorsorge: Die Schieflage der Branche könnte die Altersvorsorge von Millionen Menschen gefährden.
Alternativen zur Lebensversicherung:
- Fondsgebundene Lebensversicherung: Höhere Renditechancen, aber auch höhere Risiken.
- Vermietete Immobilien zu Kapitalanlage
- Private Rentenversicherung: Garantierte Rente, aber niedrige Rendite.
- Direkte Aktien- und Fondsinvestments: Höhere Renditechancen, aber auch höhere Risiken.
Fazit: Die Lebensversicherung befindet sich in einem Umbruch. Die sinkenden Renditen und die Regulierung der Branche stellen die traditionelle Altersvorsorge infrage. Verbraucher sollten sich daher genau informieren und alternative Anlagemöglichkeiten in Betracht ziehen.
Informationen zum SAG VAG § 314 Zahlungsverbot:
Was ist § 314 VAG?
§ 314 VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz) regelt das Zahlungsverbot für Versicherungsunternehmen.
Die Aufsichtsbehörde kann dieses Verbot anordnen, wenn die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gefährdet ist.
2. Wann greift das Zahlungsverbot?
Das Zahlungsverbot greift, wenn die aufsichtsbehördliche Prüfung ergibt, dass das Versicherungsunternehmen:
- Zahlungsunfähig ist oder in absehbarer Zeit zahlungsunfähig zu werden droht.
3. Welche Zahlungen sind verboten?
Das Zahlungsverbot umfasst alle Arten von Zahlungen, insbesondere:
- Versicherungsleistungen
- Gewinnverteilungen
- Rückkauf oder Beleihung von Versicherungsscheinen (bei Lebensversicherungen)
- Vorauszahlungen auf die vorgenannten Leistungen
4. Was sind die Folgen des Zahlungsverbot?
Das Zahlungsverbot kann für Versicherungsnehmer erhebliche Folgen haben.
Sie können zum Beispiel:
- keine Versicherungsleistungen erhalten
- keine Gewinnanteile erhalten
- ihren Versicherungsschein nicht zurückkaufen oder beleihen
5. Gibt es Ausnahmen vom Zahlungsverbot? Ja, es gibt Ausnahmen vom Zahlungsverbot.
Die Aufsichtsbehörde kann zum Beispiel Ausnahmen genehmigen für:
- Zahlungen, die zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs erforderlich sind
- Zahlungen an versicherte Personen, die in Not sind









































